Warum ist Familienseelsorge heute so wichtig?
Früher haben die Familien einen ganz anderen Stil des Lebens gehabt. Man hat Zeit gehabt zum Beten, die ganze Familie versammelte sich und betete gemeinsam. Auch damals gab es genauso Nöte und Schwierigkeiten, aber die Menschen waren zufrieden. Sie haben ihr Vertrauen mehr auf Gott gesetzt. Viele Probleme wurden einfach gelöst. Heute geht es uns zu gut. Wir haben keine Zeit mehr für Gott, und die Sonntagspflicht kennen wir heute nicht mehr bzw. nehmen sie nicht mehr Ernst. Auch wenn es uns schlecht geht, dann wissen wir nicht, dass es Gott gibt. Viele Menschen verdrängen ihre Gefühle, wenn es um Glauben geht. Früher haben Menschen viel offener zueinander gestanden und einander geholfen. Heute möchte jeder schauen, dass er selber zurechtkommt. Man hat zu wenig Zeit für den Nächsten.Kinder sind unerwünscht oder Eltern haben keine Zeit für ihre Kinder. In Familien wo beide Elternteile arbeiten, werden die Babys schon nach ein paar Wochen in eine Kinderkrippe gegeben, damit dort die Fürsorge getragen wird. Viele Kinder wissen nicht, was sie nach der Schule machen sollen, sie sind allein zu Hause. Es fehlt ihnen die wahre Liebe, die Geborgenheit, die Fürsorge und Zuneigung der Eltern. Viele Jugendliche suchen ihren Trost beim Rauchen, beim Rauschgift und bei Alkohol. Wer ist schuld daran? Warum sind wir heute so weit weg von unseren eigentlichen Pflichten und Verantwortungen? Heute möchte keiner mehr heiraten, weil man Angst hat, dass schon bald eine Scheidung vor der Tür steht. Man hat kein Vertrauen zum Partner. Heute heiraten zwei Menschen und in einem Jahr lassen sie sich scheiden, manchmal wird dadurch das Leben eines Menschen zerstört. Besonders in der heutigen Zeit, gibt es so viele junge Frauen, die gezwungen sind, ihr Leben allein zu meistern, mit ihren ein bis zwei Kindern, weil beide Menschen sich einander nicht mehr ertragen können.
Alleinstehende Mütter müssen um ihre Existenz kämpfen! Dadurch erleben wir die Armut der Familien auch in Europa, besonders in den zerrissenen Familien. Nicht nur der eine Partner leidet, sondern besonders die Kinder, die keine Stütze haben. Heute heiratet man nicht nur einmal sondern mehrmals, und man wird trotzdem nicht glücklich. So kommt man zur klaren Einsicht unserer Zeit, dass unsere Familie keine wahre Familie mehr ist, sondern eine zusammengewürfelte Personengesellschaft. Viele Partner sehen erst das große Glück und genießen das Leben nur für ein paar Jahre, dann beginnt derselbe Krieg auch bei dem neuen Lebensabschnittspartner. Jahre später hat man mit dem Gewissen zu kämpfen, was gut und was schlecht war. Warum sind die Rücksichtslosigkeit und der Egoismus des Menschen soweit an die Grenze seines geistigen Lebens gegangen?
Wir, als Gemeinschaft für Familienseelsorge, sind sehr betroffen von den familiären Situationen unserer Zeit. Die Zelle Familie wieder in ihr richtiges Ansehen zu bringen, wird durch falsche soziale Wünsche und politische Vorgaben (wie Ganztagsbetreuung, Altenfürsorge) geradezu im Keim erstickt. Unsere Politik hilft hier nicht der Familie, sondern einer Konsumwirtschaft. Wir als betende Gemeinschaft für Familienseelsorge sehen es daher als unsere grundlegende Aufgabe, vermehrt diesen bedrängten Familien durch Gebet, in all ihren Nöten und Sorgen, geistig beizustehen. Sie wieder auf den rechten Weg zu bringen und die Familie wieder als Zelle unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen! Durch die wirtschaftliche Veränderung ist auch die Familie in Indien immer mehr gefährdet und das Bild der Familie wird dem in Europa immer ähnlicher. Der Konsum hebt die Gesellschaft aus den Angeln und der wirtschaftliche Aspekt wird immer wichtiger. In Europa werden zum Beispiel Tonnen von Getreide zu Biosprit verarbeitet, während in vielen Teilen der Welt, die Menschen nicht einmal frisches Wasser, geschweige denn das Nötigste für das tägliche Leben haben.Wo bleibt hier unsere soziale Verantwortung an der Menschheit?
Können wir das vor unserem Sein, und vor Gott noch verantworten?
